Digital Collaboration Specialist mit eidg. Fachausweis
Wissen
IBAW

Die treibende Kraft des digitalen Wandels

Von Iwan Müller | 23.04.2021
Megatrends, Veränderung der Arbeitswelt, New Work und Unternehmung 4.0: Deshalb sind "Digital Collaboration Specialists" gesucht und warum eine Ausbildung in diesem Bereich eine erfolgreiche Investition in die Zukunft ist.

Wir müssen digitaler werden, innovativer, flexibler oder agiler. Mit diesen Äusserungen werden Mitarbeitende und Unternehmungen laufend konfrontiert. Zugleich wird vielfach vom «Megatrend Digitalisierung» gesprochen. Was bedeutet das für Unternehmungen und Mitarbeitende?

Damit Unternehmungen – insbesondere im Dienstleistungssektor – auch in Zukunft erfolgreich sein können, ist es notwendig, die technologischen Entwicklungen wie Infrastrukturen, Anwendungen oder Geschäftsmodelle aktiv zu nutzen. Sich laufend verändernde Kundenbedürfnisse sowie das Streben, durch Prozessoptimierungen den wirtschaftlichen Erfolg zu verbessern, sind wesentliche Faktoren, welche den digitalen Wandel beeinflussen.

Damit dies gelingt ist es entscheidend, dass das Knowhow in den Unternehmungen laufend aktualisiert wird. Bei der Umsetzung des digitalen Wandels kann man sich auch an den Megatrends orientieren.

Megatrends 2020

Die technologische Entwicklung hat mittlerweile in Bereichen wie im Dienstleistungssektor oder bei der Mobilität grossen Einfluss. Weit verbreitet spricht man von Megatrends. Megatrends beeinflussen unsere Werte, unser Denken und Handeln ebenso wie unsere Art zu kommunizieren.

Laut dem 1998 gegründeten Zukunftsinstitut werden dem Jahr 2020 folgende Megatrends zugeordnet:

  • Gender Shift
  • Gesundheit
  • Globalisierung
  • Individualisierung
  • Konnektivität
  • Mobilität
  • Neo-Ökologie
  • New Work
  • Sicherheit
  • Silver Society
  • Urbanisierung
  • Wissenskultur

Veränderung der Arbeitswelt und Unternehmung 4.0

Die Digitalisierung bedeutet mehr, als nur neue Technologien und innovative Applikationen zu nutzen. Neue Geschäftsmodelle, angepasste Prozesse, flexible Arbeitsmodelle oder Data Science sind nur einige Punkte, welche hier genannt werden. Daraus ergeben sich für Unternehmen sowie Mitarbeitende neue Herausforderungen.

Die digitale Transformation stellt Unternehmungen laufend vor grosse Herausforderungen: Geschäftsprozesse werden angepasst, innovative Geschäftsmodelle entwickelt, neue Arbeitsmethoden, Arbeitsmodelle und Tools eingeführt. Dies bindet Ressourcen und benötigt Wissen, welches vielfach nur knapp zur Verfügung steht. Bei der Anpassung bestehender Geschäftsmodelle und/oder bei der Einführung neuer Modelle und Tools muss jeweils die gesamte Wertschöpfungskette im Blickfeld behalten werden.

Unternehmen 4.0 nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung, versuchen den Kund*innen jederzeit ein Erlebnis zu bieten. Sie setzen auf flache Hierarchien und auf eine Unternehmenskultur, in der Mitarbeitende mehr Verantwortung und zusätzliche Rollen für ihre ausgeführten Tätigkeiten übernehmen können. Bestehende Regeln und Werte werden hinterfragt, neu definiert, und es wird eine neue Unternehmenskultur geschaffen. Dabei ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden den kulturellen Wandel mittragen (wollen) und über die entsprechenden Skills verfügen, wie zum Beispiel neue Arbeitsmethoden, neue Tools und Technologien, Veränderungsfähigkeit oder Innovationsfähigkeit.

Weiterbildungen wie der Fachausweis «Digital Collaboration Specialist» helfen den Unternehmungen bzw. den Arbeitnehmer*innen, die notwendigen Skills zu erarbeiten.

Mitarbeiter*in 4.0

Industrie 4.0, Arbeiten 4.0, Unternehmen 4.0 und auch Mitarbeiter*in 4.0.: Die digitale Transformation fordert uns – sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld. Damit die*der moderne Mitarbeiter*in 4.0 erfolgreich bestehen kann, sind im Speziellen folgende Qualifikationen notwendig:

  • Agilität
  • Flexibilität
  • Innovationsfähigkeit
  • Offenheit
  • Transparenz
  • Wissensdurst

Dieses Know-how ist unter anderem wichtig, damit moderne Arbeitsformen und Tools in der Praxis eingesetzt werden können.

New Work

Die Digitalisierung und der digitale Wandel haben die Arbeitswelt nachhaltig verändert. Nicht erst seit Ausbruch der Pandemie ist es möglich, von überall her auf Daten und Informationen der Unternehmung zuzugreifen – vorausgesetzt, die Unternehmung lässt dies auch zu.

Klassische Strukturen werden immer mehr aufgebrochen und von neuen Arbeitsweisen abgelöst. Dazu gehören unter anderem agile Methoden (z.B. Kanban, Lean Startup oder Scrum) und Organisationsformen (z.B. Soziokratie oder Holokratie). Die Transformation dazu wird auch als New Work beschrieben.

Was ist aber nun neu an diesen Arbeitsweisen? Neu ist insbesondere die Flexibilisierung: Der Ort der Arbeitsverrichtung wird zweitrangig, die Art der Zusammenarbeit ändert sich (z.B. neue Arbeitsmethoden, virtuelle Meetings, Einsatz von neuen Tools usw.), die Arbeitsmittel und die Teamführung müssen angepasst werden. Dass dieser Wandel eine grosse Herausforderung für Unternehmungen und Mitarbeitende bedeutet, ist offensichtlich.

New Work braucht viel Mut, Kreativität und eine grosse Portion Selbstverantwortung von allen involvierten Mitarbeitenden. Denn New Work bringt viele Veränderungen mit sich – und Veränderungen können Unsicherheiten und Ängste auslösen.

Digital Collaboration Specialist mit eidg. Fachausweis – Ausbildung mit Zukunft

Damit Themen wie New Work, Agile Arbeitsmethoden oder Innovationsfähigkeit in Unternehmungen umgesetzt werden können, sind neue Fertigkeiten notwendig. Dabei geht es nicht in erster Linie um Applikationen oder neue Technologien. Vielmehr stellen uns diese Veränderungen vor grosse Herausforderungen: veränderte Marktbedürfnisse, neue Anforderungen und die steigende Komplexität von Technologien und Märkten.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sind neue Kompetenzen erforderlich:

  • Coaching und Schulung von Teams
  • Digitale Werkzeuge selbständig erlernen und einsetzen
  • Erweiterte IT-Kompetenzen
  • Fähigkeit, digitale Kommunikationswerkzeuge zielgerichtet einzusetzen
  • Informationen suchen, filtern, sortieren und präsentieren
  • Innovationsfähigkeit
  • Kenntnisse in agilen Arbeitsmethoden
  • Offenheit für Veränderungen

Neu bietet das IBAW den Studiengang Digital Collaboration Specialist mit eidg. Fachausweis an. Die Lernziele orientieren sich an den Kompetenzen, die für die digitale Transformation notwendig sind. So z.B. Agile Methoden, Ausbildung von Teams, Kommunikation und Präsentationstechnik etc.

So erarbeiten sich Studierende das Wissen, das für die digitale Transformation eines Unternehmens zwingend notwendig ist. Digital Collaboration Specialists sind Profis, die den digitalen Wandel unterstützen. Sie gestalten den modernen Arbeitsplatz und stellen sicher, dass die Teams laufend weitergebildet werden.

Die Ausbildung zum «Digital Collaboration Specialist mit eidg. Fachausweis» dauert drei Semester. Der Studiengang ist modular aufgebaut und vereint digitale Kompetenzen mit methodischem und didaktischem Wissen. Der Unterricht ist eine Kombination von Präsenzunterricht und virtuellen Unterrichtssequenzen. Die konsequente Praxisausrichtung ermöglicht es Studierenden, bereits während ihrer Ausbildung das Gelerntes in ihren Unternehmungen umzusetzen. «Digital Collaboration Specialist mit eidg. Fachausweis» ist ein Abschluss, der Zukunft hat.

Autor
Iwan Müller