Marc Weder, Microsoft Schweiz, im Interview

IBAW
Schweiz

Digitale Bildung – Die Schulung der Lehrkräfte ist entscheidend

Von Michael Achermann | 23.07.2018
Der digitalen Bildung kommt in Zeiten der Digitalisierung eine wichtige Rolle zu. Im Interview erklärt Marc Weder von Microsoft Schweiz, was Schulen, Schüler und Lehrkräfte unternehmen können, damit der Bildungssektor mit der Digitalisierung Schritt zu halten vermag.

Digitale Bildung ist ein Thema, das für Microsoft besonders wichtig ist. Warum?

Marc Weder: Eine sinnvolle Digitalisierung ist aus unserer Sicht dringend nötig, weil sich der Arbeitsmarkt radikal verändert. Unser Bildungswesen muss sich weiterentwickeln, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Deshalb engagieren wir uns.

Was verstehen Sie unter Digitalisierung des Bildungswesens?

Digitalisierung in der Bildung heisst für mich, dass Schüler, Schülerinnen und Studierende Technologie nutzen können, die ihnen das Lernen erleichtert und ihre Kreativität anregt. Zudem sollen Schulen und Lehrpersonen sicheren und datenschutzkonformen Zugang zu modernsten Lösungen haben. Das vereinfacht die Verwaltung und Planung und fördert die Zusammenarbeit.

Welche Fähigkeiten brauchen junge Menschen in der digitalisierten Welt von morgen?

Programmierkenntnisse und ein fundiertes Technologieverständnis werden wichtiger. Aber noch viel wichtiger werden neue Denk- und Arbeitsweisen. Die Schlüsselkompetenzen von morgen sind Kreativität, kritisches Denken sowie Kommunikations– und Kollaborationsfähigkeit.

Wie unterstützt Microsoft das Bildungswesen konkret?

Dank unseren günstigen Konditionen können alle Schulen und Institutionen innovative Technologien wie Office 365 und Microsoft Teams nutzen. Weiter engagieren wir uns in Programmen, die den Erfahrungsaustausch unter den Schulen fördern. Das können persönliche Netzwerke sein oder digitale Kanäle wie zum Beispiel unsere LinkedIn-Gruppe, in der sich über 1’000 Bildungsinteressierte regelmässig austauschen. Zudem bieten wir Weiterbildungsmöglichkeiten, die Lehrkräfte im innovativen Technologieeinsatz und in der Umsetzung der Lehrpläne unterstützen.

Wo sehen Sie den grössten Handlungsbedarf zum Thema Digitalisierung an den Schweizer Schulen?

In der Schulung der Lehrpersonen. Nicht nur in Medien und Informatik, sondern im allgemeinen Umgang mit Technologie. Das bessere Verständnis wird Hemmschwellen abbauen, um Technologie im Unterricht zu nutzen. Das ist wichtig, damit die Lehrpersonen gemeinsam mit den Schülern, Schülerinnen und Studierenden Erfahrungen sammeln können, auf denen man aufbauen kann.

 

Marc Weder ist im Bündnerland aufgewachsen und hat an der Universität St. Gallen einen Master in Ökonomie absolviert. Er begann seine Karriere als Strategieberater und wechselte vor über zehn Jahren zu Microsoft, wo er als Sales Manager für Telecom- und Medien- Kunden und für die Einführung der Cloudelösungen zuständig war. Seit fünf Jahren leitet er den Bereich digitale Bildung und Forschung. Marc Weder ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Autor
Michael Achermann
Leiter IBAW