Nicht nur fachliches Know-how, sondern auch gute Menschenkenntnisse sind gefragt, wenn entschieden werden muss, wer in einem Studiengang unterrichten soll und wer nicht. Denn die Wahl der Dozierenden ist am Institut für berufliche Ausbildung (IBAW) essenziell. «Unsere Dozierenden sind ausgewiesene Praktiker mit grossem Erfahrungsschatz.», sagt Christian Falk vom IBAW. Der Dozierende des Studiengangs «Dipl. Wirtschaftsinformatiker/in HF» unterrichtet hauptsächlich in den Themengebieten Leadership, Change-Management und Marketing und teilt sich mit Luzia Hubli die Studiengangsleitung.

Dass IBAW-Studierende neben dem Studium ihrer Arbeit nachgehen können, ist Christian Falk wichtig. Bei den Dozierenden ist es nicht minder wertvoll: «Dozierende sollen nicht nur ihrem Lehrauftrag nachgehen. Dozierende, die ergänzend in der Praxis tätig sind, bleiben am Ball und können dieses Wissen den Studierenden weitergeben.» Studierende am IBAW sind grösstenteils Praktikerinnen und Praktiker und wollen dies auch bleiben. «Dozierende sind stets gefordert, theoretische Modulinhalte mit praktischer Erfahrung, Arbeiten und Fallstudien anzureichern» schildert Christian Falk seine Aufgabe als Dozent. Am Ende eines Unterrichttages ist er zufrieden, wenn er es geschafft hat, dass der Student seinen persönlichen Alltag mit dem erlernten Inhalt vernetzen kann. Wenn die Studierenden aus ihrer alltäglichen Arbeit erzählen, werde es erst richtig spannend. «Für alle Beteiligten ist dann ein Mehrwert gegeben.», ist er überzeugt.

Prüfungen am IBAW sind das beste Beispiel, dass der Inhalt am IBAW nicht nur auf die Theorie ausgerichtet ist. Aufgabenstellungen orientieren sich stets an konkreten Problemstellungen aus der Praxis. Zudem erstellen Studierende verschiedene Arbeiten wie Diplom- oder Praxisarbeiten, welche einen konkreten Arbeitsauftrag aus ihrem Betrieb voraussetzen. Dadurch haben die Betriebe einen direkten Nutzen aus den erarbeiteten Lösungen der Mitarbeitenden, die eine Weiterbildung am IBAW besuchen.

Ein Beispiel einer solchen Fallstudie – eine der interessantesten und anspruchsvollsten zugleich – behandelt das Traditionsunternehmen «Rivella». Die Teilnehmenden müssen innerhalb eines Unterrichtblockes mithilfe eigener Recherche die bisherige (Marketing-)Strategie der Firma
vertieft erklären, bewerten sowie eine neue definieren beziehungsweise empfehlen. Im Rahmen einer Gruppenarbeit, die jeweils vier bis fünf Studierende umfasst, wird eifrig diskutiert, abgewogen und dann auch entschieden.
In Form von Zwischenabschlüssen steht der Studierende stets vor neuen Prüfungssituationen. Die Zwischenabschlüsse dienen dem IBAW als Standortbestimmung sowie Sicherstellung der Qualität. Die Studiengangsleitung kann allfällige Schwächen beim Wissenstransfer wahrnehmen und passende Massnahmen ableiten. Im Gegenzug bringt es für den Studierenden zusätzlichen nutzen, indem sein Wissen in einem vernünftigen Umfang geprüft wird. Dadurch wird frühzeitig erkannt, welche Lücken noch bestehen. Der Lernfortschritt erfolgt so kontinuierlich und der persönliche Erfolg ist ersichtlich.

Der Studiengang «Dipl. Wirtschaftsinformatiker/in HF» ist modular aufgebaut. Das heisst, es können im Laufe der Weiterbildung diverse Zwischenabschlüsse optional erarbeitet werden, wie beispielsweise ITIL Foundation oder den «Wirtschaftsinformatiker/in mit eidg. Fachausweis». Zudem gibt es die Möglichkeit, bereits erworbene Zertifikate oder Ausbildungen anzurechnen, wodurch das Studium teilweise sogar verkürzt absolviert werden kann.

Das Arbeiten anhand von einzelnen Modulen hat für das IBAW wie auch die Teilnehmenden Vorteile. Dank den in sich abgeschlossenen Themen- sowie Inhaltsblöcken sind laut Christian Falk die Übersichtlichkeit und somit auch die Planungssicherheit gegeben. Trotzdem bauen die Module logisch aufeinander auf und können ineinander vernetzt werden. Das bedeutet Flexibilität für das IBAW. Für die Teilnehmenden bleiben die Inhalte beim Selbststudium überblickbar, was wiederum die persönliche Motivation optimal unterstützt.

Der Studiengang «Dipl. Wirtschaftsinformatiker/in HF» besteht aus zwei grossen Ausbildungsblöcken: Einerseits dem Grundstudium, andererseits dem Hauptstudium. Beide Blöcke dauern je drei Semester. Das Grundstudium wird analog der Weiterbildung «Wirtschaftsinformatiker/in mit eidg. Fachausweis» gleichgesetzt. Das heisst, Absolvierende, welche die Weiterbildung zum «Dipl. Wirtschaftsinformatiker/in HF» absolvieren, können optional den eidgenössischen Fachausweis als Zwischenabschluss absolvieren. Umgekehrt gibt es die Möglichkeit, nach erfolgreichem Abschluss eines Fachausweises im Bereich der Informatik direkt im Hauptstudium zu starten. Je nach Abschluss müssen im Vorfeld einzelne Module separat besucht werden.

Klingt kompliziert? Ist es nicht. Folgendes Beispiel soll dies verdeutlichen: Die 28-jährige gelernte Informatikerin Jara Müller hat sich entschieden, die Weiterbildung zur «Wirtschaftsinformatiker/in mit eidg. Fachausweis» zu absolvieren. Nach erfolgreichem Abschluss kann die Studentin ohne Zeitverlust direkt im Hauptstudium zum Abschluss «Dipl. Wirtschaftsinformatiker/in HF» einsteigen respektive die Weiterbildung im 4. Semester weiterführen. Die aus dem Fachausweis bereits erworbenen Kenntnisse können eins zu eins angerechnet werden.

Dieses breite Fachwissen ermöglicht es Wirtschaftsinformatikerinnen wie beispielsweise Jara Müller, als Führungsperson an der Schnittstelle zwischen Business und Informatik zu arbeiten.

Ein Abgänger des Studiengangs Wirtschaftsinformatik am IBAW beherrscht insbesondere Kenntnisse in folgenden Themen, um seine Aufgaben seriös und kompetent zu erledigen:

• Projekte initialisieren, planen, abwickeln und abschliessen
• Investitionen berechnen, Investitionsvorhaben begründen und Stakeholder entsprechend über das Vorgehen informieren
• Service Level Agreement (SLA) erstellen und beurteilen, Release- und Updatemanagements definieren
• Situationen erkennen, in welchen das Arbeits- und Sozialversicherungsrecht, das Urheberrecht, das Datenschutzrecht und das Vertragsrecht in ICT-Projekten Vorgaben definieren und zur Einhaltung dieser Vorgaben beitragen
• Gespräche und Präsentationen professionell durchführen und verschiedene Medien und Kommunikationstechniken situationsgerecht einsetzen
• IT-Strategien erarbeiten sowie Services definieren, welche für den Betrieb einer IT-Organisation notwendig sind und dazu die IT-Organisation konzipieren
• Projekte und IT-Organisationen nach geeigneten Führungsgrundsätzen führen mit dem Bewusstsein, wie mit Veränderungen und deren Auswirkungen umgegangen werden muss
• IT-Unternehmensarchitektur aufbauend auf die IT-Strategie erstellen und Standards kennen, um diese anzuwenden
• Firma nach strategischen und finanziellen Vorgaben führen und weiterentwickeln
• Marketingmöglichkeiten nutzen, um Kundenbereiche zu unterstützen und verkaufsfördernde Massnahmen zu erarbeiten

Insbesondere beschäftigen sich Wirtschaftsinformatiker/innen in ihrer Tätigkeit mit der Analyse von computerunterstützten Lösungen, beraten Anwender, nehmen deren Anforderungen auf und begleiten Systemeinführungen in die Praxis. Sie unterstützen und optimieren Management- und Geschäftsprozesse mit professionellen Informationssystemen. Ausserdem übernehmen sie Aufgaben bei Projekten oder in Abteilungen von Informatikdienstleistern, Software-Herstellern, Unternehmensberatungen und KMU aller Branchen. Dabei beraten sie die Unternehmensleitung in strategischen Fragen, wie beispielsweise die Digitalisierung von Betriebsabläufen und Arbeitsprozessen und können einfache juristische Abklärungen selbständig durchführen.

Laut Christian Falk sind es Kleinigkeiten, die das IBAW von anderen Anbietern des Studiengangs «Dipl. Wirtschaftsinformatiker/in HF» unterscheiden. Kleinigkeiten, die jedoch grosses bewirken können. Die Leitung des IBAW, die Studiengangsleitung und die Administration arbeiten routiniert Hand in Hand. Dazu kommen fachlich und didaktisch kompetente Dozierende, die motiviert und interaktiv ihren Unterricht gestalten. Somit ist nicht verwunderlich, dass die IBAW-Studierenden schweizweit die besten Ergebnisse erreichen und im Schnitt 20 Prozent über dem schweizerischen Durchschnitt liegen. «All das führt zu einer optimalen Arbeitsumgebung für die Studierenden mit dem Effekt, dass unsere Studierenden mit besseren Noten und mehr Erfolg ihren Abschluss erlangen. » so Christian Falk und ergänzt: «Darauf sind wir unglaublich stolz!»