KI-Prompting leicht gemacht – Ihr Starter Guide für ChatGPT und Gemini
Mit zielgerichteten Prompts zu erfolgreichen Ergebnissen
Computerbasierte Textgeneratoren wie ChatGPT oder Gemini sind in aller Munde. Sie bieten jede Menge kreative Möglichkeiten und können sehr hilfreich sein. So lassen sich Fliesstexte erstellen, aber auch Ideen generieren oder Textvarianten erarbeiten. Das Geheimnis? Prompts!
Von Judith Steinmann | 18.09.2023
Klingt fancy, oder? Dabei ist das einfach die Bezeichnung für die Anfragen bei ChatGPT & Co. Sowohl auf Social Media als auch in Blogs sowie in Zeitungen und Fachzeitschriften schwirren zahlreiche Tipps herum. Als User*in haben Sie die Qual der Wahl. Aber keine Sorge, wir haben die wichtigsten Regeln für zielgerichtete KI-Prompts zusammengefasst.
Zentral dabei: KI-Tools sind Maschinen und können nicht selber denken – betrachten Sie sie als Ihre Assistenten. Sie müssen also richtig angeleitet, bedient und auch mal hinterfragt werden, um gute Ergebnisse zu liefern. Hier die wichtigsten Tipps:
1. Kontext bieten
Vermeiden Sie nichtssagende Texte, indem Sie die KI mit Hintergrundinformationen oder Kontext füttern. Worum geht es? Was ist Ihre Botschaft? Schreiben Sie zum Beispiel als Fachexpert*in, Schüler*in oder Kritiker*in? Wer ist das Zielpublikum und wo wird der Text verwendet? Stellen Sie sicher, dass Ihre Anfrage klar und präzise ist. Verwenden Sie eine einfache und deutliche Sprache, bauen Sie Schlüsselwörter und Formatierungswünsche ein. So versteht die KI, was Sie möchten, und gibt eine gezielte Antwort.
Beispiel: «Ich besitze ein Restaurant am Stadtrand von Luzern und biete saisonale Küche, kombiniert mit Gerichten aus der traditionellen Küche meiner französischen Grossmutter. Erstelle einen Text, der informativ und unterhaltsam ist. Aufgebaut ist er in Titel, Einführung und fünf Abschnitte.»
2. Kreatives Experimentieren
Probieren Sie verschiedene Ansätze und Formulierungen aus. Manchmal erzielt bereits eine kleine Änderung im Prompt den gewünschten Effekt. Ebenfalls spannend: Sagen Sie, welche Begriffe oder Textstrukturen das Tool nicht verwenden soll.
Beispiel: «Verfasse einen humorvollen Flyer für mein Restaurant» versus «Schreibe einen unterhaltsamen Werbetext für mein Lokal, worin die köstliche saisonale Küche und die gemütliche Atmosphäre hervorgeben werden. Ohne Überschriften, Begriffe <traditionell> und <Fleisch> vermeiden.»
3. Sukzessive Verfeinerung
Falls die erste Antwort nicht Ihren Anforderungen entspricht, geben Sie ein entsprechendes Feedback und präzisieren Sie Ihre Anfrage. Durch Verbesserung der Prompts bringen Sie die KI dazu, sich Schritt für Schritt in die gewünschte Richtung zu bewegen. Wichtig: Benutzen Sie dasselbe Chatfenster und umschreiben Sie genau, was verbessert werden soll. Der Bot nutzt nämlich die bestehende Konversation als Lernbasis.
Beispiel: «Der Vorschlag gefällt mir. Betone aber noch mehr, dass wir saisonales Gemüse vom Bauernhof aus dem Dorf beziehen.»
4. Textoptimierung mit der «Ja-Aber» Methode
Sie können Textgeneratoren dazu bringen, sich selbst zu hinterfragen und zum eigenen Output Einwände zu formulieren. Dazu nutzen Sie auch hierfür dasselbe Chatfenster und fragen nach Gegenargumenten, die Sie im Anschluss gegeneinander abwägen. Ihre Kritik spornt die Maschine an, den Text weiter zu verbessern und auf mögliche Unstimmigkeiten hinzuweisen.
Beispiel: Lassen Sie ChatGPT fünf Prompts mit Ideen zu einer internationalen Spezial-Fleisch-Woche im Restaurant texten. Nehmen Sie danach einen Rollentausch ein und verlangen Sie eine nachhaltigere Rolle.
5. Safety first: Datenschutz und Verifizierung der Chatbot-Inhalte
Vermeiden Sie die Verwendung sensibler persönlicher Informationen oder vertraulicher Daten in Ihren Prompts. So schützen Sie Ihre Privatsphäre. Alles, was Sie eintippen, kann durch die Chatbots an anderer Stelle weiterverwendet werden. Ausserdem wichtig: Chatbots verfügen über keine eigene Intelligenz und können auch Falschinfos generieren. Prüfen Sie die vorgeschlagenen Inhalte also immer kritisch.
Beispiel: Verwenden Sie keine realen Infos wie Namen Ihrer Gäste, Geburtsdaten, Telefonnummern oder Geheimrezepte der Grossmutter in Ihren Prompts.
Beispiel eines fehlerhaften generierten Textes: «Wir verwenden ausschliesslich saisonale Karotten.» Karotten sind kein saisonales Gemüse, sondern ganzjährig verfügbar.
Fazit: Computerbasierte Textgeneratoren wie ChatGPT oder Gemini stellen eine hilfreiche Ergänzung dar, wenn Sie Texte zum Leben erwecken, Ideen sprudeln lassen oder an Textvariationen tüfteln möchten. Vorausgesetzt, Sie kennen die wichtigsten Regeln zur Erstellung von zielgerichteten Prompts. Mit unseren fünf Tipps und ein bisschen Übung gelingt Ihnen dies im Handumdrehen – erfolgreiche Ergebnisse inklusive. Viel Freude beim Ausprobieren!
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Über die AutorinJudith Steinmann Hauser arbeitet als Portfolio Manager Digital Collaboration & Transformation und Studiengangsleiterin am IBAW. Sie selbst nutzt computerbasierte Textgeneratoren als Inspirationsquelle oder für die Vorstrukturierung von Texten aller Art, sei es beruflich, in der Freizeit für die Vereinsarbeit oder auch mal zum Spass. |
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Autorin
Judith Steinmann
Portfolio Lead Digital Collaboration & Transformation