Mediamatiker

Vielseitig, kreativ und zukunftsorientiert

IBAW

Mediamatiker: die kreativen Digitalisierungsprofis

Von Melk von Flüe | 09.12.2019
Wo Kreativität auf technisches Verständnis trifft, sind Mediamatiker an der Arbeit. Durch ihre Vielseitigkeit im Umgang mit Multimedia, Design und neuen Medien weisen sie branchenübergreifende Fähigkeiten auf, die dank der fortschreitenden Digitalisierung noch lange gefragt sein werden.

Vielseitig, kreativ und zukunftsorientiert: Der Beruf Mediamatiker zählt zu den fortschrittlichen Tätigkeiten. Zum Jobprofil gehören nicht nur ein professioneller Umgang mit neuen Medien und gestalterisches Talent, sondern auch technisches und betriebswirtschaftliches Denken. Mediamatikerinnen und Mediamatiker vernetzen diese Bereiche und sind mit digitalen Kompetenzen ausgestattet. So pflegen sie Social-Media-Kanäle sowie Webseiten und erstellen für diese multimediale Inhalte – immer konform mit dem CI/CD des Unternehmens. Dabei können sie ihre Kreativität unter Beweis stellen und innovative Projekte anstossen.

Vielfältiges Fachgebiet

Einer, der bereits Berufserfahrung als Mediamatiker hat, ist Patrick Mathys. Er absolviert zurzeit den IBAW-Studiengang «Mediamatiker/in mit eidg. Fachausweis», der im Mai 2020 zu Ende geht. «Die Vielfältigkeit des Fachgebiets gefällt mir sehr», schwärmt der 41-Jährige vom Berufsbild Mediamatiker. Sehr speziell ist sein beruflicher Werdegang: Mathys hat bis heute keinen Berufsabschluss in der Tasche. Nachdem das Gymnasium und eine KV-Lehre nicht wunschgemäss verliefen, machte er seine Leidenschaft für Kreatives zum Beruf – ohne reguläre Mediamatiker-Ausbildung. «Ich habe mir die Fähigkeiten autodidaktisch angeeignet», erzählt Mathys, der als selbständiger Mediamatiker, aber auch als Angestellter sein Einkommen verdient hat. Der eidg. Fachausweis wird sein erster Abschluss sein.

Aufnahme klappt «sur Dossier»

Die Zulassung zum Studiengang am IBAW hat Patrick Mathys aufgrund seiner langjährigen Berufserfahrung erhalten. Er hat beim Projekt Informa – ein Anerkennungsverfahren, das erfahrenen Fachkräften neue und verkürzte Bildungswege ermöglicht – seine Unterlagen eingereicht und ist so «sur Dossier» vom IBAW aufgenommen worden. Nun fährt er einmal pro Woche mit dem Zug von seinem Wohnort Nidau nach Luzern an den Präsenzunterricht. Gerne würde Mathys seine Kreativität im Unterricht mehr ausleben, doch der Studiengang «Mediamatiker/in mit eidg. Fachausweis» beinhaltet nicht nur das Umsetzen von CI/CD oder die Planung und Produktion von Multimedia-Inhalten, sondern auch Bereiche wie Projektmanagement, Informatik, Informationstechnik oder Betriebswirtschaft. Damit werden die Studierenden darauf vorbereitet, leitende Funktionen bei bereichsübergreifenden Projekten zu übernehmen.

Polyvalente Generalisten

«Mediamatiker müssen offen für Vieles sein, denn die Breite der Themen ist enorm», sagt Patrick Mathys. Sie seien Generalisten, die ein breites Spektrum an Wissen abdecken. Nebst einer kreativen Ader benötigen Mediamatikerinnen und Mediamatiker also auch technisches Verständnis, eine schnelle Auffassungsgabe, Teamfähigkeit und grosses Organisations- und Kommunikationstalent. Entsprechend sind sie im Arbeitsumfeld polyvalent einsetzbar – von der Planung von Multimedia-Projekten, der Abbildung von Prozessen bis zur Projektumsetzung ist alles möglich. «Wir lernen im Studiengang, wie wir unsere Fähigkeiten sehr effektiv einsetzen können», so Mathys. Dies macht Mediamatiker mit eidg. Fachausweis zu gefragten Berufsleuten auf dem Arbeitsmarkt.

In allen Branchen gefragt

Gerade das vielseitige Wissen und die umfassenden Handlungskompetenzen ermöglichen es den Mediamatikern, in praktisch allen Berufsbranchen Fuss zu fassen. Dienstleistungs- und Industriebetriebe sowie Verwaltungen sind gleichermassen auf Fachleute angewiesen, die einen CI/CD-konformen Auftritt über alle Mediengattungen hinweg gewährleisten können. Mediamatiker sind in Administrations-, Marketing-, Kommunikations- oder Webdesign-Abteilungen angesiedelt und dienen als Schnittstelle zwischen verschiedensten Unternehmensbereichen. Branchenkenner schätzen den Lohn eines Mediamatikers EFZ auf durchschnittlich zwischen CHF 4500 und CHF 5000 (brutto). Mit dem eidg. Fachausweis in der Tasche steigt das Lohnniveau an.

Digitalisierung sorgt für Jobs

Was stark für eine Aus- oder Weiterbildung im Mediamatik-Bereich spricht, ist die Zukunftsperspektive. Die Digitalisierung stellt Unternehmen immer wieder vor neue Herausforderungen, die durch Mediamatiker gemeistert werden können. Nicht umsonst nennt man sie vielfach die zukünftigen Digitalisierungsspezialisten. Multimedia-Inhalte, neue Medien und Webprojekte gewinnen weiter an Bedeutung – branchenübergreifend. Jobs für Mediamatiker dürften somit nicht so schnell Mangelware werden.

Büffeln für die Abschlussprüfung

Patrick Mathys möchte in der Zukunft eine eigene Firma haben. In erster Linie konzentriert er sich nun aber auf die bevorstehende Abschlussprüfung des IBAW-Studiengangs «Mediamatiker/in mit eidg. Fachausweis». Deshalb hat er seine privaten Kreativitätsphasen zurzeit auf Eis gelegt, das Filmen in der Natur und seine Webprojekte müssen warten. Auf «eine bis zwei Stunden täglich» beziffert er seinen momentanen Aufwand fürs Studium, für den eidg. Fachausweis überlässt er nichts dem Zufall. Dass er das Mediamatiker-Rüstzeug besitzt, hat Mathys bereits bei vielseitigen, kreativen Projekten auf dem Arbeitsmarkt bewiesen. Bald kann er es auch mit einem Abschluss untermauern.

Autor
Melk von Flüe