Ein Raver im KKL

IBAW

Kilian Bürli bildet am IBAW IT-Fachkräfte aus

Von Luzia Popp | 12.07.2018
Sein Musikstil hat sich gewandelt, nicht aber die Faszination für das Maschinelle: Kilian Bürli hält mit seinem IT-Wissen das Lucerne Festival am Laufen und bildet am IBAW Fachkräfte aus.

Stabhochspringer, Nachrichtensprecher oder Herrenausstatter: Auf den ersten Blick könnte Kilian Bürli vieles sein. Etwas aber, würde man hinter dem grossgewachsenen Mann mit schickem Hemd nicht vermuten: Seine einstige Schwäche für Techno-Musik. Elektronische Bässe, direkt aus dem Computer. Die Faszination für das Maschinelle blieb, der Musikgeschmack änderte sich. Heute hört Bürli eher klassische Klänge. Als IT-Leiter des Lucerne Festivals ist er verantwortlich dafür, dass Mitarbeiter und Konzertbesucher von technischen Pannen verschont bleiben und nicht nur die Violinisten, sondern auch die Infrastruktur richtig geigt. Auch wenn er selber «nur» die Klaviatur des Computers spielt, ist er fasziniert von den grossen Instrumenten. «Zu sehen, wie Musik entsteht, und dieses Volumen im Saal zu spüren, ist einfach unglaublich», schwärmt Bürli.

 

Vorhang auf!

Während er im Konzertsaal eher im Hintergrund tätig ist, betritt Kilian Bürli als Dozent am IBAW regelmässig selber die Bühne. Begonnen hat alles mit dem Unterrichten von Microsoft-Lehrgängen. Hinzu kamen der Wirtschaftsinformatik– und der Lehrgang Dipl. Techniker/in HF. Die Module, die er unterrichtet, sind ideal, um dem Fachkräftemangel Paroli zu bieten. Gerade Wirtschaftsinformatiker werden in Zukunft gefragt sein, weil sie einerseits das technische Grundwissen mitbringen, gleichzeitig aber auch Beratungsfunktionen übernehmen können. «Diese Fähigkeiten werden immer wichtiger, gerade im Hinblick auf die Cloud-Technologie», ist sich Bürli sicher.

 

Grind und Gerät abschalten

Neben seinem Einsatz am IBAW ist Bürli auch an der ICT-Berufsschule Luzern tätig, wo er Mediamatiker-Lernenden überbetriebliche Kurse gibt. Überdies ist er Inhaber der Firma Bit & Bytes. Da drängt sich schon mal die Frage auf: Wie schafft man das alles? «Mit Ferien! Ich reise gerne auf eigene Faust. So kann ich am besten herunterfahren.» Abschalten tut er während dieser Zeit auch seine Geräte. «Mein Telefon benutze ich dann nur als Navigationshilfe. Ich wechsle sogar die SIM-Karte aus. Auch E-Mails bleiben unbeantwortet.» So ein digitaler Detox könne er jedem empfehlen. Ebenso sei Musik eine gute Möglichkeit, um den Kopf zu lüften. «Am besten live, nicht gestreamt und am liebsten mit richtigen Instrumenten.» Die Techno-Vergangenheit scheint er definitiv abgelegt zu haben.

Autor
Jacqueline Achermann
Projektleiterin Kommunikation Redaktion/Konzeption